Volkstrauertag Sonntag, dem 19. November 2023

Zum Volkstrauertag fanden bundesweit am Sonntag, dem 19.11.2023, zahlreiche Veranstaltungen statt, bei denen den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaften gedacht wird. Es ist zu einer guten Tradition in Reinsdorf geworden, den Sonntag des Volkstrauertages mit einem ökumenischen Gottesdienst der Evangelisch-methodistischen Kirche und einer Gedenkstunde am Mahnmal, dem Denkmal für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gestalten. In einem beeindruckenden ökumenischen Gottesdienst wurden der Vergangenheit und Gegenwart an die Opfer in diesen gezeichneten Tagen, Monaten und Jahren gedacht. In das Gedenken sind die Opfer von Terrorismus, Rassismus und Antisemitismus mit einbezogen, die immer mehr in das Bewusstsein an diesem stillen Tag rücken. Vor 105 Jahren, 1918, ist der Erste Weltkrieg, mit 6 Mio. zivilen Todesopfern und 9 Mio. toten Soldaten, zu Ende gegangen. Am Mahnmal unserer Gemeinde sind Namen aufgelistet, die in diesem Krieg ihr Leben lassen mussten, welche Schicksale stehen dahinter. Am Donnerstag, dem 09.11.2023, jährte sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal. Unvorstellbar ist diese Barbarei, mit der Mitbürgerinnen und Mitbürger mörderisch behandelt, getötet oder ihrer Existenz beraubt wurden. In dieses Gedenken wurde der Blick auf die Gegenwart mit einbezogen, der Krieg gegen die Ukraine, in dem auf beiden Seiten junge Menschen sterben, der Terror gegen Israel oder die zivilen Todesopfer im Gazastreifen. Krieg ist keine Lösung von Problemen, sondern führt zu einem vertiefenden Hass. Nach der langen Friedensperiode in Europa mit den Auseinandersetzungen in Jugoslawien und seit 2022 im Ukrainekrieg sind wieder Opfer von Gewalt, Flucht und Vertreibung zu beklagen. An manchen Tagen fragen wir uns bange, wie können wir wieder zu einem friedlichen, respektvollen Für- und Miteinander zurückfinden? Welche Zukunft gestalten wir für unsere Kinder und Kindeskinder? Wir können wir unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken? Für uns alle ist es wichtig, dass wir in das Handeln kommen und einen eigenen Beitrag leisten. Im Rahmen der Gedenkfeier sprachen Schüler unserer Internationalen Schulen Gedichte, um an das Leid der zahlreichen Opfer zu erinnern und zu mahnen, dass nur im Frieden unsere Gesellschaft weiter gedeihen kann. Ein besonderer Dank gilt Albrecht Kalusche, Evangelisch-methodistische Gemeindekirche, für seine Predigt sowie dem Kirchenchor unter Leitung von Lutz Eßbach sowie Katja Schwarz und Ines Dietz für den Ablauf des Gottesdienstes. Unser Bürgermeister, Steffen Ludwig, hielt eine Gedenkrede mit Totenehrung. Als Zeichen des Respekts, der Würde und Erinnerung wurden am Denkmal Kränze und weiße Rosen niedergelegt. 

Möge uns der Frieden erhalten bleiben. 

Ökumenischer Gottesdienst
Gebet für den Frieden / Hl. Franz von Assisi