Windenergieanlagen - nördlich von Reinsdorf

Am Dienstag, dem 9. Mai 2023, waren rund 40 Interessierte der Einladung gefolgt, sich im Freizeitzentrum „Erlenwald“ in Vielau über die geplanten Windenergieanlagen des Windparks Reinsdorf/Mülsen nördlich der Freitagstraße informieren zu lassen. Bürgermeister Steffen Ludwig, der 2. Beigeordnete des Landrats, Herr Mario Müller, und Frau Brit Wendler, Leiterin des Umweltamtes sowie der Geschäftsführer der Energieanlagen Frank Bündig GmbH, Herr Matthias Bleil, stellten den aktuellen Sachstand zu Windenergieanlagen rund um Reinsdorf und zu den geplanten vier Anlagen nördlich der Freitagstraße, das Genehmigungsverfahren und die konkreten Vorhaben vor. Insbesondere wurde darüber berichtet, dass zahlreiche gesetzliche Änderungen dazu geführt haben, die Genehmigung von Windenergieanlagen zu beschleunigen. Manche Gründe wie zum Beispiel die Bedeutung des landschaftsprägenden Höhenrückens, die der Errichtung von Windenergieanlagen im Außenbereich in der Vergangenheit als öffentlicher Belang entgegenstehen konnten, haben in der heutigen Situation im Hinblick auf die bestehende Klima- und Energiesituation an Wichtung verloren. So wird es nicht möglich sein, die Errichtung der vier genehmigten Windenergieanlagen WEA1–4 nördlich der Freitagstraße mit einer

• Gesamthöhe von 250 m (Nabenhöhe 169 m und Rotordurchmesser 162 m)
• und einer Leistung von jeweils 6,0 MW und
• einem Energieertrag von 16.500.000 kWh pro Jahr und Windenergieanlage

zu verhindern.

Die vier Anlagen halten einen Abstand von mindestens 1000m sowohl zur Wohnbebauung in Reinsdorf als auch in Mülsen ein. Derzeit wird geprüft, ob in dem Areal zwischen Reinsdorf und Mülsen noch zwei weitere Windenergieanlagen errichtet werden können. Auch eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei  beibehaltener Höhe der genehmigten Anlagen wird geprüft. Der Vorhabenträger beabsichtigt im Spätsommer eine weitere Veranstaltung zur Vorstellung von Beteiligungsmöglichkeiten für interessierte Bürger. Aufgrund weiterer erforderlicher Verfahrensschritte ist mit der tatsächlichen Errichtung der Anlagen erst im Jahr 2026 zu rechnen. Die Betriebserlaubnis der Anlagen ist für 25 Jahre geplant. Danach erfolgt der vollständige Rückbau. Fragen der anwesenden Bürger insbesondere zu Lärmbeeinträchtigungen, Abschaltzeiten aus Naturschutzgründen, zum Rückbau der Anlagen und zum Genehmigungsverfahren sowie dessen Dauer wurden umfassend beantwortet. Bürgermeister Steffen Ludwig hob hervor, dass die Gemeinde Reinsdorf dafür kämpfen wird, die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die im Rahmen des Genehmigungsbescheides für diese Windenergieanlagen festgesetzt worden sind, in den Gebieten zu realisieren, die vom Standort der neuen Windenergieanlagen betroffen sind. Die Gemeinde Reinsdorf beabsichtigt, gegen die Festsetzung der Ausgleichsmaßnahmen in Waldsachsen (Meerane)  Widerspruch einzulegen. In den Gemeindegebieten Reinsdorf und Mülsen gibt es zahlreiche  Möglichkeiten, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu realisieren.